Das Literatur-Zitat der Woche von Karlheinz Deschner

Über Literaturkritik

Karlheinz Deschner

Jede Li­te­ra­tur­kri­tik muss zu­erst Kri­tik an der Spra­che sein, gründ­li­che vo­ka­bu­lä­re, syn­tak­ti­sche, gram­ma­ti­sche, lo­gi­sche Kri­tik, ge­naue Ana­ly­se der Wort­wahl, Bil­der, Gleich­nis­se und Redefiguren.
Ich be­strei­te nicht die Gül­tig­keit an­de­rer Me­tho­den, nicht die ideen­ge­schicht­li­che, so­zio­lo­gi­sche, psy­cho­lo­gi­sche, die mehr exis­tenz­be­zo­ge­ne, nicht ein­mal die heu­te et­was ver­fem­te bio­gra­phi­sche Methode.

Walter Eigenmann - In medias res - 222 Aphorismen - Buch-Cover 2015
An­zei­ge

Aber war­um soll­te das Werk ei­nes „Bel­le­tris­ten“, der mi­se­ra­bel schreibt, noch un­ter an­de­ren Aspek­ten in­ter­es­sie­ren? Ver­sagt er in der Spra­che, im Stil, ver­sagt er in dem Ma­te­ri­al, mit dem er doch fort­wäh­rend arbeitet.

Aus Karl­heinz De­sch­ner: Ta­len­te, Dich­ter, Di­let­tan­ten – Über­schätz­te und un­ter­schätz­te Wer­ke in der deut­schen Li­te­ra­tur der Ge­gen­wart (S.11), Li­mes Ver­lag 1964

Le­sen Sie im GLAREAN MAGAZIN zum The­ma Li­te­ra­tur­kri­tik auch über Ma­rio An­dreot­ti: Eine Kul­tur schafft sich ab

… so­wie vom glei­chen Au­tor den Vor­trag: „Kunst geht nach Brot“


Kommentare sind willkommen! (Keine E-Mail-Pflicht)